Goldschmuck ist wieder voll im Trend und auch bei jungen Menschen sehr beliebt. Doch leider ist Gold auch ein ziemlich teures Edelmetall. 1 Gramm Gold kostet aktuell rund 111 Euro. Schmuck aus echtem Gold ist also nichts, was sich jeder einfach so leisten kann. Verzichten muss heute trotzdem keiner mehr auf den edlen Look. Die vergoldete Schmuckherstellung sorgt dafür, dass andere Metalle oder Materialien aussehen, als wären sie aus echtem Gold. Mit diesem Artikel bekommen Sie Einblicke in bewährte Techniken und erhalten zusätzlich Styling-Tipps, mit denen Sie Ihren Goldschmuck so richtig in Szene setzen können.
Welche Materialien eignen sich zum Vergolden?
Wie die Geschichte des Goldes zeigt, fasziniert das Edelmetall die Menschen schon seit über 5.000 Jahren. Damit Goldschmuck für jeden bezahlbar ist, gibt es die Vergoldung. Davon spricht man, wenn Gegenstände mit einer dünnen Schicht Gold überzogen werden. Vergoldungen können dabei auf ganz verschiedenen Materialien angebracht werden. Besonders gut geeignet sind dafür andere Metalle wie Edelstahl, Silber, Messing, Zink, Bronze oder Kupfer. Es können aber auch Materialien wie Papier, Holz, Textilien, Kunststoff oder Keramik mit einer Schicht Gold veredelt werden. Für vergoldeten Schmuck nutzt man meist Edelstahl oder Silber.
Für die Vergoldung selbst kann entweder auf reines Gold zurückgegriffen werden, oder aber auf Goldlegierungen wie 333er oder 585er Gold. Letztere enthalten Anteile von Silber, Kupfer, Cadmium oder Zink, die dem Ganzen mehr Härte und Widerstandskraft geben.
Wie wird Schmuck vergoldet?
Bei der professionellen Vergoldung handelt es sich um einen mehrstufigen Prozess, bei dem viel Präzision gefragt ist. Das Verfahren läuft folgendermaßen ab:
1. Grundmaterial vorbereiten
Damit die Vergoldung gut hält und auch schön aussieht, muss das Schmuckstück vorher gründlich gereinigt und von Fett und Öl befreit werden. Zu diesem Zweck wird es entfettet, poliert und elektrolytisch gereinigt, um alle Oxid- oder Schmutzreste zu entfernen.
2. Grundierung auftragen
In vielen Fällen wird zunächst ein sogenannter Haftvermittler auf das Grundmetall aufgetragen. Dieser soll verhindern, dass sich die Metalle gegenseitig chemisch beeinflussen. Dafür eignen sich beispielsweise Nickel- oder Palladiumschichten sehr gut. Palladium ist die hautfreundlichere Alternative, da Nickel häufig Allergien auslösen kann.
3. Die galvanische Vergoldung
Hierbei handelt es sich um die gängigste Methode in der professionellen Schmuckanfertigung. Das Schmuckstück wird in ein Elektrolytbad eingetaucht, das Goldionen enthält. Durch Stromzufuhr lagern sich diese Ionen dann in einer dünnen, gleichmäßigen Schicht auf der Oberfläche ab.
Der Farbton lässt sich anpassen, je nachdem, welches Feingold (14 K, 18 K oder 24 K) verwendet wird.
Schmuckstücke unterscheiden sich auch in der Dicke der Vergoldung. Für Modeschmuck wird meist eine Dicke von ca. 0,1 – 0,3 µm verwendet, während hochwertigere Teile eine Beschichtung von bis zu 2,5 µm oder mehr aufweisen. Hier spricht man von einer sogenannten „Hartvergoldung“.
4. Überprüfung und Nachbehandlung
Das fertige Schmuckstück wird zum Schluss natürlich nochmal sorgfältig überprüft. Es wird die Haftfestigkeit und die Dicke der Schicht beurteilt. Hat der Gegenstand die Prüfung bestanden, wird er noch poliert oder mattiert und ggf. mit einer Schutzschicht überzogen.
Styling-Tipps für Ihren Goldschmuck
Egal, ob durch und durch Gold oder vergoldet – Goldschmuck verleiht jedem Outfit einen klassischen, edlen Look. Mit den folgenden Styling-Ideen rücken Sie Ihre Lieblingsschmuckstücke noch mehr ins Rampenlicht.
1. Farben, die Goldschmuck strahlen lassen
Tatsächlich ist Goldschmuck eigentlich ein echter Allrounder, da er zu fast allem passt. Es gibt aber trotzdem ein paar Farben, die besonders gut mit Schmuck in Gelbgold harmonieren. Dunkle Farben wie Royalblau, Dunkelrot und Flaschengrün betonen den goldenen Glanz und lassen den Schmuck strahlen. Aber auch Weiß und Schwarz machen sie zu einem echten Hingucker.
2. Ketten-Layering für interessante Looks
Mehrere dünne Halsketten in verschiedenen Längen zu tragen, ist gerade sehr angesagt. Besonders mit Ketten in Gelbgold bekommt man so einen herrlich unaufgeregten Boho-Vibe. Noch interessanter wird das Ganze, wenn an den Ketten verschiedene Anhänger wie Amulette, Edelsteine oder Glückssymbole baumeln.
3. Goldene Ringe als Hingucker
Ein paar Ringe dürfen zur Zeit zu keinem Outfit fehlen. Und hier sind die Kombinationsmöglichkeiten schier unbegrenzt. Schmale Goldringe können einzeln oder an mehreren Fingern oder aber auch in Kombination mit einem wuchtigeren Exemplar getragen werden. Besonders angesagt sind derzeit Ringe, die am Zeigefinger getragen werden.
4. Ohrring-Looks von dezent bis ausgefallen
Auch goldene Ohrringe haben das Potenzial, ein Outfit ganz gekonnt in verschiedene Richtungen zu lenken. Kleine, dezente Creolen oder Ohrstecker in Gold eignen sich perfekt für den Alltag oder fürs Büro. Wenn Sie es etwas auffälliger mögen, können sie größere Ohrringe zu hochgesteckten Haaren kombinieren.
5. Mut zum Material-Mix
Gelbgold, Silber oder doch lieber Roségold? Heutzutage müssen Sie sich gar nicht mehr für eine Schmuckfarbe entscheiden. Gold kann z. B. gut zusammen mit Silberschmuck aussehen und die Kombination ist auch gerade richtig modern. Auch Roségold und Silber können sich gut gegenseitig ergänzen. Ein Mix aus Gelb- und Roségold sollte allerdings lieber vermieden werden, da die beiden Farben nicht so gut harmonieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass vergoldeter Schmuck eine sehr gute Alternative für alle ist, die Goldschmuck lieben, aber nicht jedes Mal ein Vermögen für ein neues Teil ausgeben wollen. Hinzu kommt, dass viele Goldlegierungen auch sehr robust sind und die Schmuckstücke daher beim Schlafen, beim Sport oder beim Duschen und Schwimmen nicht jedes Mal abgelegt werden müssen.







